8.2 Hendekasyllabus
Der Hendekasyllabus (ἑνδεκασύλλαβος „Elfsilbler“) wird auch, insbesondere um ihn vom sapphischen und alkäischen Elfsilbler zu unterscheiden (vgl. Kapitel 8.3 und 8.4), ‚Phaläkeischer Elfsilbler‘ bzw. versus Phalaeceus genannt nach dem Dichter Phalaikos (um 400 v. Chr.?). Der Hendekasyllabus ist bei Catull ziemlich verbreitet (z.B. die Gedichte 1-3 und 5-7), wird aber auch von Autoren wie Martial und Statius verwendet.
Die elf Silben lassen sich mit dem folgenden Schema beschreiben:
○ ○ ‒ ⏑ ⏑ ‒ ⏑ ‒ ⏑ ‒ ⏓ [Merkhilfe: um einen Bakcheus verlängerter Glykoneus]
Als Merkhilfe bietet es sich ausserdem an, den ersten Vers von Catulls carmina (1,1: cūi dōnō lĕpĭdūm nŏvūm lĭbēllŭm) auswendig zu lernen oder sich einen der folgenden Verse aus der Übung zum Anfang von Catull. 5 einzuprägen. PDF der Übung zum Herunterladen.
Vivamus, mea Lesbia, atque amemus,
rumoresque senum severiorum
omnes unius aestimemus assis.
soles occidere et redire possunt:
nobis, cum semel occidit brevis lux, (5)
nox est perpetua una dormienda.
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