E-Learning: Einführung in die altgriechische Metrik

 


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"Hexameter"

"Trimeter"

 

 

 

1.5.4 Zäsur, Diärese, Brücke

Neben den Längen und den Kürzen sind in einem Vers oft auch die Wortenden vorgeschrieben. Bei geforderten oder erstrebten Einschnitten innerhalb eines Verses hat sich eine Unterscheidung in Zäsuren und Diäresen eingebürgert.

Eine Zäsur (lat. caesura "Einschnitt", griech. τομή) bezeichnet ein gefordertes oder ein erstrebtes Wortende innerhalb eines Metrums. Ein Einschnitt an folgender Stelle im Hexameter wird deshalb Zäsur genannt:

1 ‒ ⏔, 2 ‒ | ⏔, 3 ‒ ⏔, 4 ‒ ⏔, 5 ‒ ⏔, 6 ‒ ×
(Einschnitt nach der zweiten Länge, innerhalb eines Metrums).

 

Eine Diärese (von διαίρεσις "Trennung", dt. oft auch "Dihärese" geschrieben) hingegen bezeichnet ein gefordertes oder erstrebtes Wortende zwischen zwei Metren. Ein Einschnitt an folgender Stelle im Hexameter wird deshalb Diärese genannt:

1 ‒ ⏔, 2 ‒ ⏔, 3 ‒ ⏔, 4 ‒ ⏔, | 5 ‒ ⏔, 6 ‒ ×
(Einschnitt nach dem vierten Metrum, zwischen zwei Metren).

 

Die Notwendigkeit der Wortenden kann durch verschiedene metrische Zeichen ausgedrückt werden: | (gefordertes/regelmässiges Wortende), ⁞ (erstrebtes Wortende), ⁝ (häufiges Wortende) und ⁚ (weniger häufiges Wortende).

 

An denjenigen Stellen hingegen, an denen ein Wortende gemieden wird, spricht man von Brücken. Damit sind diese so etwas wie das Gegenstück zu den Zäsuren und Diäresen. Das folgende metrische Zeichen bedeutet, dass zwischen den zwei Längen ein Wortende gemieden wird oder gar gänzlich verboten ist: ‒͡  ‒.

 

 

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