3. Sprechverse (κατὰ μέτρον gebaut)
3.1 Der daktylische Hexameter
Im Rahmen dieser Einführung in die griechische Metrik wird immer wieder auf massgebliche gedruckte Referenzwerke verwiesen, deren Lektüre zum jeweiligen Thema empfohlen wird. Aus urheberrechtlichen Gründen dürfen die entsprechenden Seiten nicht zum Download angeboten werden. Da es für Ihre künftige wissenschaftliche Betätigung hilfreich sein könnte, wenn Sie einige Standardwerke zur griechischen Metrik kennen, sei Ihnen der Blick in diese wärmstens empfohlen. Sie sollten alle über Bibliotheken greifbar sein, teilweise sind sie auch noch im Handel (oder antiquarisch) erhältlich.
Zum Einstieg in den daktylischen Hexameter sei die Lektüre der Seiten 347f. von Kannicht 1997 empfohlen. Seine Einführung in die griechische Metrik ist Teil der von Nesselrath herausgegebenen "Einleitung in die griechische Philologie". Sie ist sehr knapp gehalten und äusserst dicht geschrieben. Zum Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit ist sie weniger geeignet und als erster Zugang für viele zu kompakt. Seien Sie deshalb unbekümmert, wenn Sie nicht alles auf Anhieb verstehen! Als Nachschlagewerk oder für eine Repetition hingegen kann ich die kurze Abhandlung sehr empfehlen.
Der folgende Punkte aus den Ausführungen von Kannicht sei hier für alle erwähnt, die keinen Zugang zu seiner Einführung haben:
- Wie bereits oben bei der Einführung der Begriffe Sprechverse und Singverse angedeutet wurde, sind die Grenzen zwischen diesen Kategorien nicht immer scharf zu ziehen: Beim bekanntesten Sprechvers, dem homerischen Hexameter, wurde in der Antike von "Gesang" (ἀοιδή) gesprochen, da er ursprünglich von Rhapsoden, also professionellen Rezitatoren epischer Gedichte, mit Musikbegleitung vorgetragen wurde.
Zur Verwendung des Hexameters in der griechischen Literatur und den in diesem Modul behandelten Formen des Hexameters sei ausserdem Folgendes angemerkt: Der Hexameter war der übliche Vers für Epen, Lehrgedichte sowie für Rätsel- und Orakelsprüche. Im Anschluss an Kannicht und andere soll auch hier vor allem auf den homerischen und den kallimacheischen Hexameter eingegangen werden. Zum Abschluss wird allerdings ein besonderes und vielleicht eher unerwartetes Beispiel die Besprechung des Hexameters abschliessen. Dieses Beispiel soll auch verdeutlichen, dass der Hexameter selbstverständlich nicht nur bei Homer und Kallimachos eine rege Verwendung fand.
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